Wohnen
WG, eigene Wohnung und Coliving / privates Studierendenwohnheim?
Wer kennt es nicht? Das tolle Gefühl endlich Zuhause auszuziehen - das Studium beginnt, ein Ausbildungsplatz, ein Langzeitpraktikum, oder der erste richtige Job ist gefunden - und los geht die Wohnungssuche! Zuerst noch motiviert, wird es in vielen größeren Städten schnell frustrierend, denn Mietwohnungen sind rar. Habt ihr schon einmal über Coliving oder private Studierendenwohnheime nachgedacht? Möblierte Wohnungen oder ein WG-Zimmer? Wir zeigen euch die Unterschiede dieser Wohnformen, so dass ihr die Suche nach eurem neuen Zuhause gut informiert starten könnt.
Wohnung finden
WG, eigene Wohnung und Coliving / privates Studierendenwohnheim?
Rund 80 % aller Deutschen leben derzeit in Städten wie Berlin, Bonn, Dresden oder München. Jedoch wird es zunehmend schwieriger in Städten Wohnungen zu finden, vor allem für Studierende, Berufseinsteiger, und auch für zahlreiche digitale Nomaden oder Freelancer, die oft wegen eines Auftrags oder Jobs befristet an einem Ort sind. Airbnb ist zu teuer für längere Anmietungen, und eine eigene Mietwohnung ist mit hohem Aufwand und Kosten verbunden. Die Alternative Coliving nimmt vor allem in Städten mit einem deutlichen Mangel an verfügbaren Mietwohnungen wie Berlin oder München einen immer höheren Stellenwert an.
Doch wo genau liegt der Unterschied zwischen einer WG, einer Mietwohnung, und Coliving / privaten Studierendenwohnheimen?
Vergleich der drei Wohnformen
Wohngemeinschaft (WG)
Privatsphäre: Eigenes Zimmer, geteilte Gemeinschaftsräume, gemeinsame Küche und Badezimmer.
Ausstattung: Zimmer unmöbliert, gemeinsam genutzte Räume oft teil ausgestattet durch Vorbewohner. Bei Neuanmietung müssen alle Möbel angeschafft werden.
Nebenkosten: Strom-, Gas-, Internetverträge werden vom Hauptmieter geschlossen bei geteilten Kosten. Kosten für Müllentsorgung, Hausflurreinigung usw. werden von der WG getragen.
Anmietung: Je nach WG-Vertrag als Untermietvertrag oder als gemeinsame Hauptmieter, Kaution und Standard-Mietunterlagen erforderlich.
Dokumente: Standard Dokumente werden für die meisten Verträge benötigt: Aktuelle Schufa Auskunft, Nachweis über Mietschuldenfreiheit, Gehaltsnachweis der letzten 3 Monate oder eine Bürgschaft der Eltern.
Einzug: Einzug erfolgt mit allen persönlichen Dingen und Möbeln für das eigene Zimmer. Ein Übergabeprotokoll hält den Zustand des Zimmers beim Einzug fest.
Kündigung: Muss schriftlich erfolgen. Kündigungsfrist im Normalfall zwischen 1 und 3 Monate.
Auszug: Bei Auszug muss das Zimmer im Normalfall renoviert und leer hinterlassen werden.
Mietdauer: Oft befristet oder mit dem Risiko, dass der Hauptmieter auszieht.
Gemeinschaft: Die meisten WGs suchen ihre Bewohner nach Sympathie aus. Es gibt aber auch “Zweck-WGs” in denen es nur um das Teilen einer Wohnung geht, nicht aber um gemeinsame Aktivitäten.
Vergleich der drei Wohnformen
Wohnung mieten
Privatsphäre: Eigene Wohnung.
Ausstattung: Unmöblierte Wohnung, Einbauküchen selten enthalten, alle Möbel müssen angeschafft werden.
Nebenkosten: Alle Versorgerverträge müssen selbst geschlossen werden. Sämtliche Nebenkostenvorauszahlungen müssen vom Mieter übernommen werden. Die Nebenkosten können bis zu 3 EUR pro Quadratmeter betragen.
Anmietung: Der Mietvertrag wird als Hauptmieter direkt mit der Hausverwaltung oder dem Privatvermieter geschlossen. Standard-Mietunterlagen sind erforderlich.
Dokumente: Standard Dokumente werden benötigt: Aktuelle Schufa Auskunft, Nachweis über Mietschuldenfreiheit, Gehaltsnachweis der letzten 3 Monate oder eine Bürgschaft der Eltern.
Einzug: Der Zustand der Wohnung beim Einzug (Übergabeprotokoll) muss genau dokumentiert werden. Alle Möbel müssen besorgt werden. Tipp: Das Übergabeprotokoll unbedingt aufbewahren, und bei der Besichtigung persönlich anwesend sein.
Kündigung: Muss schriftlich erfolgen. Kündigungsfrist im Normalfall zwischen 1 und 3 Monate.
Auszug: Bei Auszug muss die Wohnung im Normalfall renoviert und leer hinterlassen werden. Sämtliche eingebauten Möbel (selbst Einbauküchen) müssen entfernt werden.
Mietdauer: In beliebten Lagen oft befristet als Zwischenmiete. Standardmäßig sind Mietverträge unbefristet.
Gemeinschaft: Keine. In manchen Mehrfamilienhäusern gibt es gemeinsame Feste. Die meisten Mehrfamilienhäuser, vor allem in Großstädten, sind aber anonym.
Vergleich der drei Wohnformen
Coliving / Privates Studierendenwohnheim
Privatsphäre: Eigene Wohnung mit Kochnische/Küche und eigenem Badezimmer; bei privaten Studierendenwohnheimen WG-ähnlich mit eigenem Zimmer und geteilten Küchen und Badezimmern.
Ausstattung: Voll möbliert, inklusive Elektrogeräten, Geschirr, Bettwäsche, TV.
Nebenkosten: Nebenkosten (Strom, Internet, Reinigung, Winterdienst, Gärtner usw.) sind im All-Inclusive Mietpreis enthalten.
Anmietung: Die Wohnung kann unkompliziert online angemietet werden. Schufa-Auskunft & Gehaltsnachweis bzw. Immatrikulationsbescheinigung sind erforderlich.
Dokumente: Nur Gehaltsnachweise bzw. die Immatrikulationsbescheinigung werden benötigt.
Einzug: Einfach mit dem Koffer einziehen. Ein Übergabeprotokoll stellt den Zustand der Wohnung / des Zimmers beim Einzug fest.
Kündigung: Muss schriftlich erfolgen. Kündigungsfrist 1 Monat.
Auszug: Sauberes Hinterlassen der Wohnung / des Zimmers. Keine Renovierung notwendig.
Mietdauer: Flexibel.
Gemeinschaft: Alle sind Willkommen! Durch Community Manager geförderte Gemeinschaft. Regelmäßige Veranstaltungen wie Happy Hours oder Sportkurse.
Entscheide dich für die Wohnform, die am besten zu dir passt!
Zusammenfassend gesagt sind WGs für alle geeignet, die gerne mit anderen Zusammenleben und kein Problem damit haben sich Badezimmer und Küche zu teilen, oder die gerne gemeinsam kochen. Mietwohnungen bieten das höchste Maß an Privatsphäre und ermöglichen freie Hand bei Einrichtung und Innenausstattung der Wohnung. Allerdings ist in vielen Regionen das Finden einer schönen Wohnung im Wunschviertel fast gleichbedeutend mit einem Lottogewinn. Zusätzlich müssen hohe Kosten für die Möbel einkalkuliert werden - eine Herausforderung für viele Studierende oder Young Professionals. Coliving bzw. private Studierendenwohnheime sind die perfekte Mischung für alle, die nicht gerne alleine wohnen, aber dennoch Privatsphäre in ihrem Lebensbereich möchten. Auch ist der Umzug aus einer anderen Stadt oder sogar einem anderen Land in einen Coliving Space deutlich einfacher als in eine konventionelle Mietwohnung: Einfach den Koffer packen und einziehen!